Prüfungen gehören vermutlich bei niemandem zu den Lieblingssituationen. Oft ist man angespannt, vielleicht sogar nervös – kein Wunder, schließlich geht es um etwas. Du hast Zeit und Energie investiert und es ist völlig normal, dass eine gewisse Grundanspannung dabei ist. Tatsächlich kann sie dir sogar helfen, dich besser zu konzentrieren. Aber wenn diese Anspannung zu groß wird, kann sie dich blockieren – und dann besteht die Gefahr, dass du nicht das zeigen kannst, was du eigentlich kannst.
Ein weiterer Stressfaktor ist oft die Zeit. Wirst du alle Fragen bearbeiten können? Die Antworten müssen gefühlt wie aus der Pistole geschossen kommen – und das kann richtig unangenehm werden.
Deshalb schauen wir uns heute an, wie du eine Prüfungssituation so angenehm wie möglich gestalten kannst. Ich nehme dich mit durch den gesamten Ablauf: von der Vorbereitung vor der Prüfung, über die optimale Herangehensweise während der Prüfung, bis hin zu Tipps für den Umgang mit Notfallsituationen. Gemeinsam entwickeln wir eine klare Strategie, damit du ruhig, fokussiert und souverän deine Prüfung meistern kannst.
Und damit du beim Lesen dieses Artikels nicht viel wertvolle Lernzeit verlierst, findest du alle wichtigen Tipps kompakt und strukturiert in schlüssigen Stichpunkten.
Überblick
1. Vor der Prüfung: Vorbereitung für einen sicheren Start
1.1. "Physische" Vorbereitung auf die Prüfungssituation
Alles bereitlegen: Am Tag vor der Prüfung alle notwendigen Dinge wie Stifte, Radiergummi, Taschenrechner, Schmierpapier, Snacks und Wasser zusammenpacken. Am Prüfungstag nur noch die Tasche nehmen – das minimiert Stress.
Planen, wie du zur Prüfung kommst: Stelle sicher, dass du genau weißt, wann und wie du zur Prüfung kommst und wo der Prüfungsraum ist. Plane genug Zeit ein, um dich nicht zu hetzen.
Snacks und Wasser: Kleine, erlaubte Snacks wie Nüsse oder ein Müsliriegel und Wasser helfen, den Energielevel zu halten.
1.2. Mentale Vorbereitung auf die Prüfungssituation
Visualisierung: Stelle dir vor, wie du ruhig und konzentriert in der Prüfung sitzt, deine Aufgaben bearbeitest und erfolgreich abschließt. Das stärkt dein Selbstvertrauen.
Positive Affirmationen: Sage dir Sätze wie „Ich bin gut vorbereitet“, „Ich kann diese Prüfung meistern“ oder „Ich schaffe das“. Diese positiven Gedanken helfen dir, Nervosität zu reduzieren.
Entspannungstechniken: Atemübungen oder kurze Meditationen vor der Prüfung, um Ruhe zu finden und dich auf den Moment zu fokussieren.
2. Während der Prüfung: Strategien für Überblick und Struktur
2.1. Kontrolle der Unterlagen nach Prüfungsbeginn
Prüfungsunterlagen prüfen: Direkt zu Beginn sicherstellen, dass alle Seiten vollständig sind. Gibt es Wahlaufgaben? Ist alles klar?
Anweisungen lesen: Welche Aufgaben müssen bearbeitet werden? Gibt es bestimmte Vorgaben, z. B. Antwortformat oder Zeitlimits?
2.2. Überblick über die Prüfungsfragen
Gesamteindruck verschaffen: Lies alle Fragen einmal komplett durch, bevor du beginnst. (Ausnahme: bei reinen Multiple ChoicePrüfungen, würde ich die Fragen direkt durchmachen und wenn du Prüfungsangst hast und dich dieses Vorgehen zusätzlich verunsichert).
Symbolsystem nutzen: Während du die Prüfung einmal durchgehst, kennzeichne dir direkt, wie dein erster Eindruck der Frage ist. Ich habe das immer mitdiesem Symbolsystem in Bleistift gemacht:
++: Aufgaben, die du sofort lösen kannst.
0: Aufgaben, die machbar, aber etwas anspruchsvoller sind.
– oder ?: Fragen, die herausfordernd oder unklar erscheinen.
Punktzahlen beachten: Priorisiere Aufgaben mit hoher Punktzahl und passe die Bearbeitungszeit entsprechend an. Beispielsweise kannst d auch wieder besonders punktreiche Fragen markieren, um diesen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
2.3. Bearbeitung der Aufgaben
Mit einfachen Aufgaben starten: Beginne mit den „++“-Fragen, um Selbstvertrauen aufzubauen und schnell Punkte zu sammeln.
Zeitmanagement: Kontrolliere regelmäßig deinen Fortschritt. Nach 2/3 der Zeit kannst du innehalten und prüfen: Bin ich im Zeitplan? Muss ich etwas anpassen?
Sorgfältige Bearbeitung: Lies die Aufgabenstellung genau, unterstreiche Schlüsselwörter und achte auf Operatoren (z. B. „Nenne“, „Erkläre“). Das spart Zeit und vermeidet Missverständnisse.
- Verkettungstechnik bei Blockaden: Wenn du bei einer Aufgabe nicht weiterkommst, denke an verwandte Themen oder Begriffe, die dir helfen könnten. Schreibe mögliche Ideen auf deinen Schmierzettel, um den Gedankenfluss wieder in Gang zu bringen.
2.4. Notfallstrategien, wenn die Prüfung nicht wie gewünscht läuft
Zeitdruck: Wenn die Zeit knapp wird, schreibe stichpunktartige Antworten, um zumindest Teilpunkte zu sichern.
Konzentrationsverlust: Lege deinen Stift kurz weg, atme tief durch und lenke deinen Blick aus dem Fenster oder auf etwas Ruhiges, um dich zu resetten. Nach 2-3 Minuten startest du neu. Auch ein Kurzdurchlauf einer Muskelrelaxation kann helfen.
Blackout: Atme tief und langsam, lege auch hier den Stift kurz weg. Mach dir bewusst, dass du bei einem Blackout nur gerade keinen Zugriff auf dein Wissen hast – das Wissen ist aber nciht weg. Erzwinge es nicht. Blicke aus dem Fenster oder achte auf deine Sinne: was siehst du, was riechst du, was hörst du… versuche dich dann durch Verkettungstechniken an verwandte Inhalte zu erinnern und beginne mit Stichpunkten.
3. Nach der Prüfung: Reflexion und Loslassen
3.1. Gedächtnisprotokoll der Prüfung
Notiere direkt nach der Prüfung: Welche Fragen gestellt wurden, wie du sie beantwortet hast und was dir eventuell schwerfiel.
Vorteil: Ein Gedächtnisprotokoll hilft dir nicht nur bei der Nachbereitung, sondern wird dir auch helfen, dich fokussierter auf zukünftige Prüfungen vorzubereiten. UND: Wir freuen uns doch alle über Altklausuren, tu also acuh etwas für deine mitmenschen und teile… gibt fette Karmapunkte 😉.
3.2. Analyse des Prozesses
Reflektiere:
Was lief gut? Welche Strategien haben dir geholfen?
Wo hast du dich schwergetan? Welche Aspekte möchtest du das nächste Mal verbessern?
Das muss nicht extrem aufwendig oder kompliziert sein. 2-3 Minuten diese Fragen durchgehen hilft bereits!
Ziel: Lerne aus deinen Erfahrungen und optimiere deinen Prüfungsprozess Schritt für Schritt.
3.3. Emotionales Loslassen der Prüfung
Erinnere dich: Jede Prüfung ist ein Lernprozess. Perfektion ist nicht das Ziel.
Abschalten: Gönn dir bewusst etwas Schönes, um wieder Energie zu tanken.
Fazit: Dein Weg zu mehr Souveränität in Prüfungen
Du hast jetzt alles an der Hand, um deine Prüfung erfolgreich zu meistern. Mit einer guten Vorbereitung, sowohl physisch als auch mental, schaffst du die besten Voraussetzungen, um ruhig und fokussiert in die Prüfung zu starten. Während der Prüfung helfen dir klare Strategien, den Überblick zu behalten und souverän zu handeln. Und auch nach der Prüfung kannst du durch Reflexion und Loslassen wertvolle Erfahrungen für zukünftige Prüfungen sammeln.
Und das Wichtigste zum Schluss:
Du hast alles in der Hand, um jede Prüfung erfolgreich zu meistern. Mit Klarheit, Struktur und einem ruhigen Kopf wirst du sicher durch jede Herausforderung kommen. Du schaffst das!
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